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Keys finden und verstehen

Allgemein

Linesman und Linejudge nutzen derzeit zwei zusätzliche Signale, um miteinander über die Formation zu kommunizieren und so die Zahl der Backfieldspieler zu bestimmen. In Abbildung 8.14 a) zeigt der Schiedsrichter mit einer ausgestreckten Faust ins Backfield der Offense, um anzuzeigen, dass sich der Receiver, der ihm am nächsten aufgestellt ist, im Backfield und nicht an der Line befindet.

In Abbildung 8.14 b) sieht man eine Erweiterung von Abbildung 8.14 a). Sofern der äußerste Receiver nicht an der Scrimmage Line aufgestellt ist und mindestens ein weiterer Receiver auf dieser Spielfeldseite im Backfield aufgestellt ist, wird dies mit zwei ausgestreckten Fingern an der Faust signalisiert.

Dieses Zeichen bedeutet also: Der äußerste Receiver steht „off line“1 und es befindet sich mindestens ein weiterer Backfieldspieler außerhalb des Tackles auf meiner Seite. Die Signale werden üblicherweise statisch gehalten. Es kann aber für die Überwachung der Formation relevant sein, dass die Information von „mehr als ein Receiver off line“ sicher auf die andere Spielfeldseite übertragen wird. Dies versuchen wir zu erreichen, indem der überwachende Schiedsrichter den Arm mit den zwei ausgestreckten Fingern zweimal kurz senkrecht nach oben über den Kopf pumpt und danach wie üblich zur Seite ausgestreckt hält.

Steht der äußerste Receiver an der Scrimmage Line, geben wir kein Zeichen!

Das Zeichen wird von dem Moment an gegeben, in dem die Offense ihre Positionen einmal „set“ eingenommen hat. Anschließende Shifts können es erforderlich machen, dass der Flügelschiedsrichter seinen Arm senkt – und das Zeichen nicht mehr gibt – oder anhebt, um eines der Zeichen zu geben. Das Zeichen wird bis zum Snap gehalten.

Definition Strong Side

  1. Die Strong Side der Formation wird durch die Anzahl der berechtigten Receiver außerhalb der Tackles bestimmt.
  2. Die Seite der Formation, die mehr berechtigte Receiver außerhalb der Tackles hat, ist die Strong Side.
  3. In einer ausgeglichenen Formation, mit der gleichen Anzahl von Receivern außerhalb der Tackles auf jeder Seite des Feldes, ist die Linejudge Seite die Strong Side!
  4. Eine Motion kann die Strong Side neu definieren. Die Position des Motion Man beim Snap ist entscheidend.

Sets mit drei Receivern

Wir nutzen ein Nummerierungssystem, um unsere Keys zu finden. Wir zählen hier nur die Receiver außerhalb der Tackles.

  1. #1 ist der äußerste Receiver der Formation. In der 8er Crew so gut wie immer Keyspieler von Sidejudge oder Fieldjudge.
  2. #2 ist der nächstinnere Receiver. Dies ist der Key des Flügelschiedsrichters in einer 8er Crew.
  3. #3 ist der dritte Receiver, von außen gezählt. Gibt es beim Snap einen #3 Receiver, ist dieser anfänglich der Keyspieler des Backjudges.

Beispiel - Trips zur Linesman Seite

Dies bedeutet für eine normale Trips Formation, dass die Anfangskeys die folgenden sind:

  1. #1 Sidejudge
  2. #2 Linesman
  3. #3 Backjudge

Beispiel - Trips zur Linejudge Seite

Dies bedeutet für eine normale Trips Formation, dass die Anfangskeys die folgenden sind:

  1. #1 Fieldjudge
  2. #2 Linejudge
  3. #3 Backjudge

Keywechsel

In vielen Situationen müssen wir die Situation lesen und unser Verhalten anpassen. Dies ist besonders beim Passspiel der Fall. Je nachdem, wie sich die Spieler verhalten, müssen wir unsere Keyspieler anpassen, um nicht zu zweit dieselbe Aktion zu beobachten oder einen Spieler unbeobachtet zu lassen. Ferner sollen die Keys möglichst so beobachtet werden, dass angrenzende Aktionen ebenfalls in den eigenen Aufgabenbereich gehören. Wenn z. B. ein Tight End (#3) in einer Trips Formation zum Passblocken an der Scrimmage Line bleibt, ist es sinnvoll, den Flügelschiedsrichter wechseln zu lassen, damit er Tight End und Tackle gleichzeitig beobachten kann.

Alle gehen auf Passrouten

  1. Receiver #3 bewegt sich beim Snap jenseits der Scrimmage Line.
    1. Der Backjudge bleibt beim #3 Receiver.
    2. Der Flügelschiedsrichter bleibt beim #2 Receiver.
  2. Receiver #3 geht auf eine tiefe Passroute Richtung Backjudge.
    1. Der Backjudge bleibt beim #3 Receiver.
    2. Der Flügelschiedsrichter bleibt beim #2 Receiver.
  3. Receiver #3 entfernt sich vom Flügelschiedsrichter, auf dessen Feldseite er ist.
    1. Der Backjudge bleibt beim #3 Receiver.
    2. Der Flügelschiedsrichter bleibt beim #2 Receiver.

Keywechsel

  1. Direkt nach dem Snap kommt Receiver #3 deutlich auf den Flügelschiedsrichter zu.
    1. Der Backjudge liest die Bewegung von #3 und sieht, dass dieser nicht auf eine tiefe Passroute geht. Also wechselt der Backjudge auf den nächstäußeren Receiver. In diesem Fall #2.
    2. Der Flügelschiedsrichter übernimmt #3.
  2. Direkt nach dem Snap bleibt Receiver #3 zum Blocken an der Scrimmage Line (oft Tight End).
    1. Der Backjudge liest die Bewegung von #3 und sieht, dass dieser blockt und nicht auf eine Passroute geht. Er wechselt auf den nächstäußeren Receiver. In diesem Fall #2.
    2. Der Flügelschiedsrichter übernimmt #3.

Stacking / "Receiverstapel"

Receiversets, in denen die Receiver als Bunch2 oder hintereinander aufgestellt sind, behandeln wir als „Stapel“. In diesem Fall arbeiten wir nicht mit dem obigen Keyschema. Stehen Receiver direkt beieinander, warten die überwachenden Schiedsrichter, bis sich das Play entwickelt und übernehmen dann jeweils den Receiver, der auf sie zukommt.

Sets mit vier Receivern

In einem Set mit vier Receivern übernimmt der Backjudge zu Beginn zusätzlich den #4 Receiver. Er hat also #3 und #4 als Keyspieler. Keywechsel im 4-Receiver-Set funktionieren analog zum 3-Receiver-Set oben.

Red Zone - ab B’s 20-Meterlinie

  1. Innerhalb von Team B’s 20-Meterlinie ist die Gefahr von Pick Plays3 der Offense größer als sonst. Hierauf muss unser Augenmerk gerichtet sein.
  2. Team B wird eher in Press oder Man Coverage sein – dadurch gibt es weniger Keywechsel.
  3. Dies gilt auch für dritte oder vierte Downs mit kurzer Distanz.